Tradition
Erinnerungen
bewahren
Im Jahr 1923 in Gandersheim als kleine, überschaubare Schulgemeinde von Dr. Max und Dr. Gertrud Bondy gegründet, wurde die Schule schließlich 1929 auf das Gut Marienau verlegt und entwickelte sich zu einem der kühnsten Schulversuche der damaligen Zeit. Die Erfolgsgeschichte der Bondys wurde unterbrochen durch den in Deutschland aufkommenden Nationalsozialismus und die damit einhergehenden zahlreichen Diskriminierungen, denen die Familie Bondy nur durch die Emigration entgehen konnte.
Bondy-Haus
Im Bondy-Haus, benannt nach den Gründerpaar, befindet sich das Archiv der Schule Marienau. Dieses Haus wurde 1990 auf Initiative von Altschüler*innen gebaut, „um das Werk der Schulgründer und ihrer Nachfolger für die Zukunft zu dokumentieren und lebendig zu halten“.
Funktion und Konzeption unseres Schularchivs schließen an diese Zielvorstellungen unmittelbar an: Zentrales Anliegen ist die Sammlung, Aufbewahrung und Sicherung dokumentarischen Materials zur Schulgeschichte und dessen fortschreitende Erschließung.
Archiv
Die heute in Marienau vorliegenden Archivbestände setzen sich deshalb – mitbedingt durch den spezifischen Verlauf der Marienauer Geschichte während der Zeit des Nationalsozialismus – in großen Teilen aus sog. „Ergänzungsdokumentation“ zusammen.
Viele der Originaldokumente, vor allem aus der Gründungszeit der Schule, die durch die Vertreibung der jüdischen Schulgründer hier vor Ort fast vollständig verloren gingen, wurden erst in jüngerer Zeit von ehemaligen Schülern und der Familie Bondy zu Forschungszwecken wieder zur Verfügung gestellt.
Das Archiv der Schule Marienau ist der Ort, an dem die Erinnerungen sichtbar und erfahrbar gemacht werden.
Es ist uns ein wichtiges Anliegen, alle Phasen der Marienauer Geschichte abzubilden und zu erfassen. Dokumente und Beiträge zur Marienauer Geschichte werden fortlaufend ergänzt durch eine lebendige „Geschichtswerkstatt“: Befragungen von Zeitzeugen, Korrespondenz und Austausch mit ehemaligen Schüler*innen oder Mitarbeiter*innen. Die Fixierung von Erinnerungen im sog. „Marienauer Echolot“, wissenschaftspropädeutische Projekte mit Schüler*innen zur Erschließung und Veröffentlichung von dokumentarischem Material (so z.B. „Morgensprachen Max Bondys“, Vorarbeiten zu einer Edition der Sammlung von Feldpostbriefen) sowie Ausstellungen und Dokumentationen zu ausgewählten Themen der Marienauer Schulgeschichte gehören dazu. Die Geschichte Marienaus ist auch wiederkehrend Thema in Projektwochen.
Das Archiv funktioniert im skizzierten Dreischritt von Dokumentation, Erschließung und exemplarischer Präsentation der Schulgeschichte. So möchte Marienau seine Geschichte vor allem für Schüler*innen, aber auch allen anderen Interessierten als einen im Rahmen von Reformpädagogik historisch gewachsenen Lernort zugänglich machen.
Wenn Sie Fragen zu den Publikationen der Schule Marienau haben, melden Sie sich gerne bei Sabrina Panning oder Rana Raslan. Die Info-Broschüre zum Buch "90 Jahre Marienau" finden Sie nebenstehend.
90 Jahre Marienau
Werfen Sie hier einen Blick in die Broschüre zum Buch. Hier finden Sie auch Informationen zur Bestellung und Platzierung Ihrer Spende.
Publikation Familie Bondy
Die Geschichte einer verdrängten Pädagogik erschienen 2012
Publikation zu Berhard Knoop
Die ersten 40 Jahre erschienen 2008
Marienauer Echolot
Perspektivwechsel: Die 1940er Jahre in der Wahrnehmung der Marienauer Schüler erschienen 2014
90 Jahre Schule Marienau
Die Chronik zum Jubiläum erschienen 2020
Erinnerungen
an einen schönen Tag
Video ansehen Mit dem Erreichen des Abschlusses endet eine prägende Zeit für die Marienauer Schüler*innen. Gleichzeitig ist es der Beginn für eine Zeit voll von neuen Chancen und Herausforderungen. Da die Abiturgalerie im Haupthaus aus der Ferne nicht einsehbar ist, finden die Erinnerung an den letzten Tag der Schulzeit hier einen besonderen Platz. Den Bericht zum Abitur 2021 finden Sie im Bereich News.