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Philipp Schröder: Ein Marienauer gestaltet die Zukunft

Den Auftakt zur Projektwoche der Schule Marienau machte Philipp Schröder. In seinem Vortag zeigt er sich nahbar, verriet auf Nachfragen seinen Abischnitt und gab persönlichen Einblick in das Leben eines wohl inzwischen hoch erfolgreichen Unternehmers. Schröder ist Mitgründer und CEO von 1Komma5, einem Cleantech-Unternehmen. Er verantwortet 2500 Mitarbeitende in über 80 Standorten sowie Stromversorgung für mehr als 100.00 Haushalte. Als „Unicorn“ wurde das Start-up mit einer Milliarde Euro bewertet.
Mit einem Abitur verließ Philipp Schröder im Jahr 2003 die Schule und ist Altmarienauer.

Wohin sein Weg führen sollte, wusste er lange selbst nicht. Seine erste Station war ein Kibbuzz in Israel. Weder ein Jurastudium noch das Studium der Geschichte und Philosophie konnten ihn fesseln. Der Erfolg seiner Geschwister Johannes, der sich im Gastrobereich unter anderem mit den „Küchenfreunden“ in Hamburg bestens etablierte und seiner Schwester Katharina als erfolgreiche Fachärztin, machten im Druck.

Ein erstes berufliches Zuhause fand er bei „Sonnen“, einem kleinen Start-up, das sich der Solar-Batterieentwicklung verschrieben hatte. Abgeworben von Tesla wurde Schröder zum Vertriebschef für Deutschland und Österreich. Das stieß auf Staunen und Nachfragen des aufmerksam lauschenden, jungen Publikums. „Wie? Sie wurden da gleich Chef?“ Offen erwiderte dieser: „Zu diesem Zeitpunkt war ich 'Chef von gar nichts'“. Seinen Erfolg erklärt er damit, einen „unorthodoxen“ Weg jenseits des Studiums gegangen zu sein.

Gesucht worden sei jemand mit Ideen und Engagement. Schröder verheimlichte nicht, dass 100 Stunden-Wochen auch ihn an Grenzen führten. Tesla befand sich noch in der Aufbauphase, seine Aufgabe war die Entwicklung in Deutschland. Mit der Erkenntnis, dass die Zukunft im Bereich von Batterien liegt, kehrte er zu „Sonnen“ zurück, um kurz darauf mit einer eigenen Idee eine neue Firma zu gründen. Sein Ziel ist es, kostenlosen grünen Strom anzubieten. Seine Kunden sollen von Überkapazitäten des Stroms profitieren und Geld dafür bekommen, Strom abzunehmen. Wie das geht: Mit Hilfe künstlicher Intelligenz. Damit werden die Schwankungen im Netz ausgeglichen und über Software und Speicherung wird der Kunde mit günstigem Strom versorgt. Der Strom ist nicht nur günstig, sondern auch sauber.
Den Beitrag der Schule zu seinem Weg umriss Schröder so: Die Schule war Basis, die mir die Freiheit und Stärke gab, mich frei zu entwickeln. Nehmt Noten nicht so wichtig.“

Wen Besseres hätte man zum Auftakt dieser Projektwoche auftreten lassen können?
„Marienau unterwegs ins nächste Jahrhundert“ lautete das Motto der diesjährigen Projektwoche. Zukunftsfähigkeit einerseits und der näher rückende hundertste Geburtstag der Schule bestimmen das Thema.

In Philipp Schröder vereinen sich neun Jahre Marienauer Schulgeschichte mit einem Unternehmen, das für eine nachhaltige Energieversorgung steht.
Danke an Philipp Schröder, den Weg nach Marienau zu nehmen und mit dem Vortrag einen gelungenen Start in die Projektarbeit ermöglicht zu haben.

Marianne Kretschmer