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Film Macht Mut - Workshop in Klasse 6

Die 6. Klasse der Schule Marienau kam Anfang Februar in den Genuss eines besonderen Workshops: Das Projekt „Film Macht Mut!“ setzt die Themen gesellschaftliche Vielfalt und die Kritik von Rassismus und Antisemitismus in den Mittelpunkt. Die kritische Auseinandersetzung mit Alltagsrassismus, Antisemitismus und diskrimierendem Verhalten im Miteinander findet in Gesprächsrunden statt und bindet das Medium Film umfangreich ein. Ziel ist, eigenes Verhalten zu reflektieren, aber auch die Macht von (bewegten) Bildern und Narrativen in Filmen zu erkennen und zu hinterfragen.


Den Workshop leiteten Lucienne Pitzkau und Togoldor (Togi) Fuchs, sie sprangen für das Team Niedersachsen ein und nahmen den weiten Weg aus Dresden auf sich. Zwei Vormittage boten den zeitlichen Rahmen für Filmanalysen und Spiele, die viele Ansätze für die Gespräch lieferten. Im Zentrum stand dabei auch die Frage, was die Identität eines Menschen eigentlich ausmacht. Sind es besondere Fähigkeiten? Äußerlichkeiten? Die eigenen Interessen? Und wie definiert sich eigentlich eine Zugehörigkeit zu einer Gruppe?

Die Schüler*innen der 6. Klasse waren sehr begeistert, einerseits von den Bausteinen des Workshops, aber auch von dem sympathischen Trainer-Team. „Wir sind sehr angetan davon, wie offen die Schüler*innen gesprochen haben“, berichteten Lucie und Togi. „Viele konnten von eigenen Erlebnissen berichten, bei denen ihnen aufgrund von Äußerlichkeiten bestimmte Eigenschaften unterstellt wurden.“ Dieses Phänomen nennt man Lookismus (engl. lookism; von look „Aussehen“), es bezeichnet die Stereotypisierung bzw. Diskriminierung auf Grund des Aussehens.

Und da Veränderung nur bei uns selbst beginnen kann, befassten sich die Schüler*innen auch mit der Reflexion eigener Verhaltensweisen. Julius aus Klasse 6 beschreibt es so: „Es gibt so viele Formulierungen, die man einfach benutzt, ohne sich wirklich Gedanken darüber zu machen, wie sie wirken können. Wir haben einen Film gesehen, in dem es um einen Rollstuhlfahrer ging. Der berichtete, wie oft er höre, dass er an den „Rollstuhl gefesselt“ sei. Und es macht einen riesigen Unterschied, ob man es so sagt, oder, dass „jemand auf den Rollstuhl angewiesen ist“. Oft sind es Nuancen, aber sie können eine große Wirkung entfalten.“

Film Macht Mut ist ein Projekt von VISION KINO in Kooperation mit dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum in Hessen und wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Interessierte Schulen können Workshops für die Klassen 1-6 buchen, die Initiative bietet auch eintägige Fortbildungen als Einstieg in die Themen Rassismus und Antisemitismus im Film.

Mehr Infos zum Projekt unter www.filmmachtmut.de