Abiturfeier 2025
Mit schillernden Seifenblasen eröffnete Schulleiter Lars Humrich die diesjährige Abiturfeier in Marienau – ein passendes Bild für diesen vielfältigen Abschlussjahrgang, wie sich schnell zeigte.
„Wie Seifenblasen seid ihr ein bunter Haufen aus unterschiedlichen Größen, Farben und Formen, den es aus sieben verschiedenen Ländern nach Marienau verschlagen hat“, so Humrich in seiner Rede. Für viele der 44 Abiturientinnen und Abiturienten war Marienau in den letzten Jahren mehr als nur ein Lernort – es war ein Zuhause. Besonders für die Schülerinnen und Schüler aus dem Internat bedeutete die Zeit an der Schule Marienau ein Leben in einer geschützten Gemeinschaft, die, so Humrich, „eine eigene Blase bildet – offen zur Welt, aber geprägt von Zusammenhalt und gegenseitiger Begleitung“. Aber auch viele externe Schülerinnen und Schüler sind Marienau über Jahre hinweg treu geblieben – einige bereits seit der Unterstufe.
Insgesamt 44 Schülerinnen und Schüler sind zum Abitur angetreten, 43 von ihnen haben es erfolgreich bestanden. Die Bestnote von 1,2 wurde einmal vergeben, der Gesamtdurchschnitt lag bei 2,49. Neben den Zeugnissen wurden auch herausragende Leistungen gewürdigt: Jette Kasper und Carlotta Kröger werden als Jahrgangsbeste für die Aufnahme in die Studienstiftung des Deutschen Volkes vorgeschlagen. Carlotta erhält außerdem den Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft für herausragende Leistungen im Fach Physik. Kunstlehrerin Gilata Jansen überreichte die Ehrungen des BDK Fachverbands für Kunstpädagogik für herausragende Leistungen im Bereich Kunst an Yeonwoo Lim, Carla Lade, Nora Jürgens, Jette Kasper und Lilli Fenske.
Dr. Andreas Poensgen sprach im Namen des Rotary Club Lüneburg, der jährlich Absolventinnen und Absolventen für herausragendes Engagement mit dem Walter-Zechlin-Preis auszeichnet. Diese Ehre wurde Jael Blume zuteil, die sich als Klassen- und Schülersprecherin innerhalb der Marienauer Gemeinschaft engagierte. Darüber hinaus betreute sie als Jugendleiterin Sommercamps der AWO für Kinder und Jugendliche und sorgte dafür, dass Marienau zu einem Standort der Camps wurde.
Die Silberne Marienauer Nadel für exzeptionellen Einsatz für die Schulgemeinschaft erhielt Sascha Geb. Ob als Cornett im Knoophaus, als langjähriger Bühnentechniker, als Mitglied des Eventteams oder Leiter der Fußball-AG – auf ihn ist Verlass. Selbst nach seinen Abiturprüfungen half er bei Events und leitete in der Projektwoche eines der Projekte mit an. Damit dankt ihm die Schule Marienau für unzählige Einsätze in Schule und Internat.
Für die Eltern sprach Gülersen Ayvaz, deren Sohn Bora seit der Unterstufe in Marienau ein zweites Zuhause hatte: „Marienau is special. It shapes personalities, encourages responsibility, and celebrates diversity. Here, students learn not only from books, but also from each other — through friendships, projects, conversations, and community. This school teaches values that will last a lifetime: Respect for human rights. Openness to different cultures. A sense of responsibility for the planet, and the courage to take part in building a better world.”
Für den Abiturjahrgang sprachen Rufus Kaiser und Leni Brodersen, die Marienau als Ort für Möglichkeiten hervorhoben. Sie sprachen über das Heranwachsen in der Gemeinschaft und das Erwachsenwerden im Abitur.
Marienau ist ein Kosmos, in dem alle Bereiche zusammenwirken, und so bot die Abiturfeier auch Platz für besonderen Dank an Kerrin Devos, die als Oberstufenkoordinatorin zum ersten Mal federführend das Abitur organisierte; an Rana Raslan, die viele Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs als Leiterin des internationalen Teams betreute; an Küche, Verwaltung und Werkstatt, denn Marienau ist Gemeinschaft. Das demonstrierte auch der Marienauer Shanty Chor, dem viele Schüler dieses Abiturjahrgangs angehörten. Einst als Jux-Idee an einem Sommerfest entstanden, rührte der Shanty Chor mit kraftvoll vorgetragenen Beatles-Klassikern sowie einem Duett von Felix und Constantin und trug zur besonderen Stimmung der Feier bei.
Nach den offiziellen Worten stand die persönliche Würdigung der jungen Erwachsenen im Mittelpunkt. Schulleiter Lars Humrich, Internatsleiterin Marianne Kretschmer und Oberstufenkoordinator Tobias Karrasch erinnerten sich an gemeinsame Erlebnisse, schulische Meilensteine und besondere Anekdoten – stets verbunden mit einem Blick nach vorn auf das, was die jungen Menschen nun erwartet.
„Ihr verlasst die Marienauer Blase – aber wir hoffen, ihr nehmt sie ein Stück weit mit“, so Humrich abschließend. Und mit Blick auf die Zukunft gab er den Abiturientinnen und Abiturienten noch ein Zitat der Schriftstellerin Thea Dorn mit auf den Weg: „Halte es nicht für ausgeschlossen, dass du dich irrst und dein Gegenüber im Recht ist.“ Eine Einladung, offen zu bleiben für neue Perspektiven – weit über die Grenzen Marienaus hinaus.